03.06.2007

Auch KünstlerInnen müssen leben

Zelturlaub in Reddelich

Wir begrüßen als Gastautorin die Katta (die sich gestern auch schon als engagierteste alle Unterschriftensammlerinnen bewiesen hatte):

Abseits des Geschehens zelten wir in der malerischen mecklenburg-vorpommernschen Landschaft. Vor uns: Felder, hinter uns IG-MetallerInnen, rechts in friedlicher Einigkeit ZapatistInnen und holländische AnarchistInnen, links wiederum Jugendliche, die protestieren üben während dahinter ab und zu große grüne Autos vorbei fahren.

Die künstlerische Genügsamkeit wird hier ganz schön auf die Probe gestellt. So stehen dem anwesenden Künstler nicht einmal alle grundlegend lebenswichtigen Dinge zur Verfügung. W-LAN entpuppte sich als Gerücht, Strom war erst am dritten Tag nachmittags verfügbar, das gute Wetter lässt auf sich warten, er wird ständig von jugendlichen Ökos auf die Palme getrieben, das Zelt ist viel zu klein, ständig der Lärm von den Helikoptern, und das allerschlimmste: Es gibt kein warmes Wasser. Daran ist aber auch das Wetter schuld, denn Solarkollektoren zur Warmwassererzeugung wären ja vorhanden. Allerdings hatten die CamporganisatorInnen (die hier anderweitig richtig gute Arbeit leisten) vergessen, einen Bereitstellungstank hinzusetzen.

Portrait der Gastautorin von Gastautor Jens:
Wenigstens wird der Künstler von einer charmanten und gar nicht mal so dicken Kamerafrau, die neben unzähligem anderen ab und zu auch mal was richtig macht und ihm eine Zigarette in den schlimmsten Momenten innerhalb der Ökos überreicht und mindestens 100 Menschen eine Unterzeichnung der Unterschriftenlisten abquatschen konnte. Der Rest wird sich demnach auch noch finden, solange genügend Tabak vorhanden ist und die ZapatistInnen noch Kaffee haben.

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